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Blüemlisalp 46° 29´ 19´´ N, 7° 46´ 18´´ O

Topografische Taufen: Blüemlisalp

Geschichte der Dufourkarte

Die Blüemlisalp vom Bundstock her auf einer terrestrischen Aufnahme von 1926

Eine Karte muss möglichst eindeutige Informationen vermitteln. Zwei unterschiedliche Namen für ein und denselben Ort einzutragen, war deshalb in der Dufourkarte nur in Ausnahmefällen zulässig. Nicht nur Orte in zweisprachigen Regionen, sondern auch beispielsweise die heute als Wanderdestination beliebte Blüemlisalp trug im Volksmund zwei Namen: Die Bewohnerinnen und Bewohner des Kientals bezeichneten die Alp als «Frau».

In der Erstausgabe der Dufourkarte erschien die Alp 1854 als «Blüemlisalp od. Frau». Erst 1873 entfiel diese Zweideutigkeit in der Siegfriedkarte, der Nachfolgerkarte der Dufourkarte. Vielleicht kam die späte Wahl zugunsten der blumigeren Bezeichnung auch deshalb zustande, weil sie auf eine alte Sage zurückging: Die einst blumige Alp war demnach einst in eine Stein- und Eiswüste verwandelt worden, weil sich ihr Besitzer verschwenderisch und gotteslästerlich verhalten hatte.

Die Dufourkarte führte «Blüemlisalp» erstmals als eine offizielle Bezeichnung des Ortes an. Es war einer von vielen Flurnamen, die sich dank dem Kartenwerk über die Region hinaus verbreiteten und schweizweit bekannt wurden.

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