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Neuchâtel 46° 59´ 29´´ N, 6° 55´ 50´´ O

Preussen, Frankreich und die Eidgenossenschaft: Die Carte de la principauté de Neuchâtel

Geschichte der Dufourkarte

Die «Carte de la principauté de Neuchâtel » von 1811

Wo bereits geeignete topografische Karten existierten, konnte das Eidgenössische Topographische Bureau auf eine von Grund auf neue Vermessung verzichten. Dies war nicht nur im Kanton Genf der Fall, sondern auch in Neuenburg. Dort bestand mit der «Carte de la principauté de Neuchâtel» ein Kartenwerk von höchster Qualität. Topografisch aufgenommen wurde die Karte 1801 bis 1806 vom Kartografen Jean-Frédéric d’Ostervald (1773–1850), 1811 erschien sie im Massstab 1:96 000.

Weil Neuenburg zwar Teil der Eidgenossenschaft war, zugleich aber auch zu Preussen und, von 1806 bis 1815, zum napoleonischen Frankreich gehörte, unterlag Ostervalds Vermessungsprojekt einer wechselhaften Finanzierungslage. Preussische und französische Gelder flossen zwischen 1801 und 1811 in das Kartenwerk ein, das Jahrzehnte später wichtige Daten für die Dufourkarte lieferte. Der Blick auf die topografischen Grundlagen des ersten amtlichen Kartenwerks der Schweiz offenbart somit auch dessen internationale Verflechtung.

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