Die Aufbewahrungsbedingungen von Glas-, Holz- und Kupferplatten (Datenträger 1)

14. Mar.. 2022

Lithografiestein Alpnach (Situation) mit fertigem Abzug

In jedem Archiv gibt es die verschiedensten Datenträger, bei swisstopo vielleicht noch mehr als andernorts. Dies liegt einerseits an den sich stetig weiterentwickelnden Drucktechniken, aber auch an den daraus entstehenden Produkten. Alle diese Materialien haben unterschiedliche Ansprüche an Klima und Lagerung. Das wird manchmal zum Problem.

Ins Gewicht fallen wortwörtlich die Kupferplatten und Lithografiesteine, welche für den Druck der Dufour- und Siegfriedkarten gebraucht wurden. Dieser tonnenschwere Schatz darf nicht zu feucht lagern, da sonst die Metallplatten korrodieren. Zudem muss der Depotraum aus statischen Gründen ebenerdig liegen.  

Von den zwischen 1953 und 2001 als Druckträger verwendeten Glasplatten gibt es leider nicht mehr viele. Die noch vorhandenen Exemplare stehen erschütterungs- und berührungsfrei in speziell angefertigten Schränken. Die heikle Gravurschicht auf den Glasplatten, eine swisstopo-Erfindung, braucht eine gewisse Feuchtigkeit, damit sie nicht versprödet.  

Um die Masshaltigkeit der Zeichnungen zu gewährleisten, wurden viele Papiere auf einen Träger aufgezogen. Während die im 19. Jahrhundert dafür verwendeten Holzplatten stark auf schwankende Luftfeuchtigkeit reagierten und zum Teil rissen (und dabei das Papier beschädigten), war dies bei den später verwendeten Aluminiumplatten nicht der Fall. Manchmal kam Karton zur Anwendung, der ähnlich wie das Papier auf Feuchtigkeit reagierte. Er war aber sauer geleimt, was die Papierdegradation beschleunigte.  

Seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts kommen immer mehr digitale Arbeitstechniken zum Einsatz, was sich auch im Druckprozess zeigte. So sind Magnetbänder, Floppy-Disks, CD-ROMs, Memorysticks und Festplatten die neuen Datenträger; der Druck erfolgt aber immer noch auf Papier. Daneben gibt es natürlich auch digitale Produkte, welche zuerst auf CDs vertrieben wurden und jetzt direkt im Netz heruntergeladen werden können. Die Aufbewahrung von digitalen Datenträgern im Archiv ist nicht sinnvoll; wer schon mal versucht hat, eine alte Diskette aus den 1990er Jahren zu lesen, weiss warum. Aus diesem Grund gibt es für die digitalen Daten spezielle Langzeit-Aufbewahrungsstrategien.  

Mengenmässig den grössten Anteil in den Sammlungen und Depots von swisstopo hat unbestritten das Papier. Diesem ist der nächste Beitrag gewidmet.

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