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Nevedet 46° 14´ 18´´ N, 7° 14´ 30´´ O

Genau hingeschaut: kleinliche Kritik (Névodet 4700m)

Geschichte der Dufourkarte

Ein Druckfehler: Gemäss Erstausgabe der Dufourkarte lag der höchste Gipfel der Schweiz «Névodet» (heute Nevedet) auf 4700 m ü. M. Eigentlich hätte bei der Höhenkote «1700» stehen sollen

Im April 1846 veröffentlichten die Topografen Gottlieb Studer und Karl Jakob Durheim eine umfangreiche Kritik an den 1845 veröffentlichten Blättern der Dufourkarte. Im Schutz der Anonymität, die sie jedoch bald verloren, bemängelten sie die Schreibweise und Schriftgrösse der Namen, die Art der Geländedarstellung, und dass die höchsten Punkte im Gebirge manchmal schlecht erkennbar seien.

Neben berechtigter Kritik waren aber auch Kleinlichkeiten dabei: so wünschten Studer und Durheim, dass Alphütten von normalen Häusern unterschieden werden sollten. Auch seien Wasserfälle mit einem speziellen Zeichen zu versehen. Eine berechtigte, zugleich aber äusserst spitzfindige Kritik bezog sich auf eine Höhenkote: Der Walliser Flurname Névodet (heute Nevedet) sei mit 4700 statt 1700 m ü. M. verzeichnet. In der Tat handelte es sich dabei um einen Fehler – schade, denn es wäre die höchste Kote der Schweiz gewesen. 

Tatsächliche Fehler wurden in Reaktion auf die Kritik korrigiert, und zwar manchmal, ohne dass die Datierung des Blatts am Kartenrand angepasst worden wäre. Eine «echte» und daher wertvolle Erstausgabe ist deshalb oft nur an kleinen Details zu erkennen – zum Beispiel am 4700er-«Gipfel» im Wallis.

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