Die Bundesverwaltung ausserhalb der Bundesstadt?

Der Entscheid, die neue Landestopografie in Wabern zu bauen, löste insbesondere in der Stadt Bern starke Reaktionen aus. Zum ersten Mal überhaupt sollte eine Abteilung der Bundesverwaltung ausserhalb der Bundessstadt zu stehen kommen.

Der Entscheid, die neue Landestopografie in Wabern zu bauen, löste insbesondere in der Stadt Bern starke Reaktionen aus. Zum ersten Mal überhaupt sollte eine Abteilung der Bundesverwaltung ausserhalb der Bundessstadt zu stehen kommen.

Un nouveau palais fédéral ? Le Jura, 9. April 1935

Un nouveau palais fédéral ? Le Jura, 9. April 1935

« Le Conseil fédéral sollicite l’ouverture d’un crédit de trois millions de francs pour la construction à Berne d’un nouveau bâtiment destiné au service topographique fédéral. Ce service qui comptait 78 fonctionnaires en 1904, en a aujourd’hui plus de 170. Au lieu d’accumuler à Berne les palais administratifs, ne pourrait-on pas envisager la possibilité d’un transfert dans une autre ville ? »

Aus der Bundesversammlung. Sitzung vom 4. Juni, Neue Zürcher Nachrichten, 5. Juni 1935

Aus der Bundesversammlung. Sitzung vom 4. Juni, Neue Zürcher Nachrichten, 5. Juni 1935

«Roth-Bern (soz.) [...] spricht für den Platz Interlaken, was eine grosse Hilfe für das Oberland bedeuten würde. Zimmerli-Luzern (fr.) befürwortet die Installation der Landestopographie im Palace-Hotel in Luzern; dadurch liessen sich 1-1 1/2 Millionen einsparen. Balmer-Bern (soz.) verwendet sich ebenfalls für das Berner Oberland. Perret-Neuenburg (soz.): Man könnte aus den Uhrengebieten viele leerstehende Fabriken anbieten, die sich viel besser eignen würden, als alte Hotelbauten. Die Landestopographie müsse aber aus verschiedenen Gründen in Bern bleiben.»

Die Landestopographie, Der Bund, 9. Juni 1935

Die Landestopographie, Der Bund, 9. Juni 1935

«Man ist verwundert zu lesen, daß anläßlich der Kreditgewährung im Nationalrat für die Erstellung der neuen Landestopographie nun plötzlich auch die Sitzfrage dieser Anstalt neu aufgerollt wird. Bis jetzt befanden sich die fast 200 Beamten mit ihren Familien in Bern, wo die eidgenössischen topographischen Dienste in verschiedenen Gebäulichkeiten untergebracht waren. Kein Mensch sieht ein, warum nun durch das Zusammenfassen dieser Dienste in ein einziges Gebäude dieselben von Bern fort verlegt werden müssen, was für das Wirtschaftsleben der Bundesstadt eine schwere Einbuße bedeuten würde. Man glaubt wohl an verschiedenen Orten im Schweizerland, Bern sei noch immer Wirtschaftlich so gut gebettet, daß es ruhig einen solchen Aderlaß über sich ergehen lassen könne. Dies ist nun aber nicht der Fall, auch Bern hat mit seinen Arbeitslosen schwer zu ringen und kann daher einer solchen Schädigung seiner Interessen nicht ruhig zusehen.»

Berner Stadtrat: Neubau der Landestopographie, Der Bund, 14. November 1937

Berner Stadtrat: Neubau der Landestopographie, Der Bund, 14. November 1937

«Die Bestimmung Berns als Bundessitz [im Jahr 1848] war kein Geschenk - im Gegenteil: Bern musste sich dieses Vorrecht durch grosse finanzielle Opfer erkaufen. Die Zumutung des Bundesrates, die Stadt Bern solle das Bauland für die neue Landestopographie [...] kostenlos zur Verfügung stellen, ist abzulehnen.»